Der Honig aus Ibiza ist ein natürliches Lebensmittel, das von den Bienen aus dem Blütennektar bestimmter auf Ibiza heimischer Pflanzen erzeugt wird. Die Bienen saugen den Nektar auf und formen ihn um, indem sie ihn mit körpereigenen Stoffen versetzen. Diesem Gemisch entziehen sie dann einen Teil des darin enthaltenen Wassers und füllen damit die Wabenzellen in den Bienenstöcken, wo es gespeichert wird und zum Honig heranreift.

Beim Honig aus Ibiza handelt es sich um einen Mischblütenhonig mit einem breiten Pollenspektrum, das den Blütenstaub verschiedener auf Ibiza wildwachsender Pflanzenarten enthält, darunter vor allem Leguminosen, Raublatt- und Zistrosengewächse.

Unter diesen Pflanzenarten sind besonders die folgenden botanischen Gattungen hervorzuheben: Lotus sp (Hornklee) und Cistus-Helianthemum sp (Safrangelbe Sonnenröschen). Aus den in diesem Honig enthaltenen Zistrosen-Pollen ausgeschlossen ist der Blütenstaub der Lack-Zistrose. In über 80% der Honigproben wurde außerdem Pollen von Echium sp (Gemeiner Natternkopf) nachgewiesen.

Der im Frühling geerntete Honig aus Ibiza enthält zusätzlich auch Pollen der Psoralea bituminosa L. (Gewöhnlicher Asphaltklee) sowie anderer Leguminosensträucher und Kreuzblütler, die in dieser Jahreszeit blühen. Der im Herbst geerntete Honig enthält Pollen der Ceratonia siliqua (Johannisbrotbraum) und der Erica multiflora (Vielblütige Heide).

Auf organoleptischer Ebene zeichnet sich dieser Honig durch seine bernsteingelbe Farbe (deren Schattierung zwischen extra hell und dunkel schwankt) und durch sein ungetrübtes und von Verunreinigungen gänzlich freies Erscheinungsbild aus. Sein Aroma ist von mittlerer Intensität, blumig, frisch und weist gelegentlich auch kampferartige Nuancen auf. Es ist ein Honig mit mittlerer bis hoher Viskosität und süßem Geschmack, zuweilen auch mit leicht säuerlichen und erfrischenden Noten.

Zusammenhang mit den geografischen Verhältnissen

Der Honig aus Ibiza zeichnet sich durch seine differenzierende Qualität aus, die sowohl auf die geografischen Verhältnisse und Umweltbedingungen im Erzeugungsgebiet als auch auf den menschlichen Faktor zurückzuführen ist. Für die geografischen Verhältnisse sind vor allem die besonderen geoklimatischen Bedingungen kennzeichnend, die eine gleichzeitige Blüte von Leguminosen, Raublatt- und Zistrosengewächsen ermöglichen. Die menschlichen Einflüsse wirken sich auf die Auswahl der Bienenarten, die Wahl der für die Bienenstöcke am besten geeigneten Aufstellungsorte, die zum Abfegen der Bienen von den Waben angewandten Methoden, die Wahl des optimalen Zeitpunktes der Honigernte und die Honigverarbeitung aus.

Seine spezifischen Eigenschaften verdankt der Honig aus Ibiza der heimischen Pflanzenwelt und den charakteristischen Umweltbedingungen. Sie sind daher als direkte Folge der Gegebenheiten der Natur der Insel zu betrachten und nicht zuletzt auf den Umstand zurückzuführen, dass in diesem Gebiet zahlreiche Pflanzenarten gleichzeitig zur Blüte gelangen. Der Honig ist vor allem reich an Pollen der folgenden auf Ibiza vorkommenden botanischen Gattungen: Echium sp (Gemeiner Natternkopf), Lotus sp (Hornklee) und Cistus-Helianthemum sp. (Zistrosengewächse, mit Ausnahme der Cistus ladanifer). Es handelt sich dabei um Pflanzenarten, die in anderen Gebieten Spaniens nicht vorkommen bzw. in dieser Kombination nicht zu finden sind (Gómez Pajuelo, A., 2021).

Die nektarbildenden Pflanzenarten, die dem Honig aus Ibiza seinen besonderen Charakter verleihen, sind vor allem Echium sp (Natternkopf), und zwar im Besonderen Echium plantagineum (Wegerich-Natternkopf), sowie Lotus sp (Hornklee), und zwar hauptsächlich Lotus creticus (Kreta-Hornklee). Diese Pflanzenarten verleihen dem Honig sein frisches, blumiges Aroma.

Die Steppenpflanzen der Gattung Cistus-Helianthemum sp, mit Ausnahme des Cistus ladanifer, sind Zistrosengewächse, die keinen Nektar bilden. Ihnen verdankt der Honig aus Ibiza seine charakteristische Bernsteinfarbe.

Die Nektareigenschaften der auf der Insel wildwachsenden Pflanzen sind für das Zuckerprofil des Honigs aus Ibiza verantwortlich.

Dagegen sind die Qualitätsmerkmale des Honigs aus Ibiza eindeutig auf den menschlichen Faktor zurückzuführen, denn dieser beeinflusst die Auswahl der Bienen, die Fähigkeit, den am besten geeigneten Standort der Bienenstöcke zu erkennen, die spezifischen Verfahren, die zum Abstreifen der Bienen von den Waben zum Einsatz kommen und die notwendigen Kenntnisse, um den optimalen Zeitpunkt zum Entdeckeln der Waben zu bestimmen.

Der Honig aus Ibiza zeichnet sich durch seine hervorragende Qualität aus, die ihn von anderen Erzeugnissen unterscheidet. Diesem Umstand in Verbindung mit den im Laufe der jahrhundertealten Geschichte der Imkerei auf dieser Insel gewonnenen Fachkenntnissen ist die hohe Anerkennung und große Beliebtheit dieses Honigs zu verdanken.

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass der Honig aus Ibiza aufgrund seiner besonderen organoleptischen Eigenschaften und seiner chemischen Zusammensetzung, die auf das Zusammenwirken der örtlichen Wildpflanzen mit der jahrhundertelangen Erfahrung der ibizenkischen Imker zurückzuführen sind, allgemein sehr geschätzt wird.

Etikettierung

Die Etikettierung eines jeden Verpackungsbehälters hat verpflichtend die folgenden Angaben zu enthalten:

1. Die Ursprungsbezeichnung „Honig aus Ibiza“ bzw. „Miel de Ibiza“.

2. Den Hinweis „Geschützte Ursprungsbezeichnung“.

3. Eine einheitliche Codierung zur Erleichterung der Produktrückverfolgbarkeit.

4. Das Erntejahr des Honigs.

Wahlweise kann auf dem Etikett auch die Jahreszeit der Ernte angegeben werden:

- Frühlingshonig oder Frühlings-Wiesenblumenhonig: Honig, der in den Monaten März bis Mai geernet wurde.

- Sommerhonig: Honig, der in den Monaten Juni bis August geerntet wurde.

- Herbsthonig: Honig, der in den Monaten Oktober bis Dezember geerntet wurde.